An dieser Stelle informieren wir Sie über die über 100 jährige Geschichte unseres Hauses. Dazu zeigen wir Ihnen einige Photographien, die wir im Laufe der Jahre aus diversen Quellen zusammengetragen haben.
Die Bildbeschreibungen und der Geschichtstext basieren teils auf vorhandenen Dokumenten, teils auf Aussagen von Zeitzeugen. Wir können deshalb keine Garantie auf Vollständigkeit und Richtigkeit der genannten Daten geben, sichern jedoch eine größtmögliche Sorgfalt bei der Recherche zu. Wir würden uns freuen, falls Sie uns Ergänzungen oder weitere Materialien zur Verfügung stellen könnten, um die Geschichte unseres Hauses, und nicht zuletzt auch des Ortes Keldenich zu vervollständigen.
In diesem Kontext möchten wir Ihnen den Bildband "Wesseling 1950-2000, 50 Jahre im Spiegel" herausgegeben von "Bachem" empfehlen.
Geschichte
Das Gebäude des heutigen „WirtzHauses“ wurde Ende des 19. Jahrhunderts als Gaststätte und Kolonialwarenhandel erbaut, und unter dem Namen „Zur Krone“ betrieben. Der Kolonialwarenhandel befand sich im Bereich der heutigen „Blechdose“.
1931 kauften Gertrud und Norbert Wirtz das Gebäude von Johann Hausen, und betrieben es ab diesem Zeitpunkt unter dem Namen „Im Krug zum grünen Kranze“. Seither befindet sich das Gebäude im Besitz der Familie Wirtz.
Im ehemaligen großen Saal, in dem sich heute die sanitären Anlagen, die Küche, und der kleine Saal befinden, fanden damals Tanzfeste und Veranstaltungen der Keldenicher Vereine statt. Hierzu zählte die Junggesellen Männerei, der Theaterverein, der Tambourchor und der Kriegerverein, der entlang der Sechtemerstrasse eine Schiessbahn betrieb. Auf der kleinen Bühne im Saal, die bis 1997 erhalten blieb, spielte und probte auch die Keldenicher Theatergruppe. Es fanden jährlich zwei Aufführungen statt, am zweiten Weihnachtstag, und am Halbfast ( Tag an dem die Hälfte der Fastenzeit vorüber war ), da während der Fastenzeit keine Tanzveranstaltungen stattfinden durften.
Zu solchen Gelegenheiten spielte auch die Kapelle auf, die ihren Platz auf der Empore an der Stirnseite des Saal fand. Deren Verankerungen wurden bei den umfangreichen Sanierungsarbeiten 1997 wieder entdeckt. In der Zeit zwischen dem Anfang des ersten und Ende des zweiten Weltkriegs diente der Saal als provisorische Schule, als Unterkunft für Arbeiter die beim Bau der Union Kraftstoff beschäftigt waren, und als Lager für durchziehende Soldaten der Wehrmacht. Vom Saal aus konnte man damals direkt den kleinen Weinkeller betreten, der noch heute erhalten ist, aber aufgrund seiner geringen Größe und des ungünstigen Zugangs, nicht mehr genutzt wird.
Nachdem 1940 die Gastronomie an die Familie Meermagen verpachtet wurde, wurde Sie unmittelbar nach Ende des zweiten Weltkriegs wieder von Gertrud und Norbert Wirtz betrieben. Aus dieser Zeit stammt auch die Schankgenehmigung, die durch die Amerikaner ausgestellt wurde. Der kurz darauf eingesetzte neue Pächter Paul Nesseler, führte sie als Gastronomie mit angeschlossener Metzgerei, die ihre Verkaufsräume in den Räumlichkeiten des ehemaligen Kolonialwarenhandels fand. Der darauf folgende Pächter Theisen´s Büb änderte den Namen in „Haus Keldenich“. Bis nach dem zweiten Weltkrieg blieb die Kegelbahn, deren Kegelhäuschen noch heute steht, in Betrieb. Während der Kirmeszeit in Keldenich wurde die Kegelbahn unterverpachtet, und das Kirmeskegeln ausgerichtet. Aus dieser Zeit rührt auch die bis heute gepflegte Keldenicher Tradition des Kirmeskegelns. In der Nachkriegszeit verfiel die Kegelbahn, und wurde bis in die 70er Jahre als Gewächshaus genutzt. 1969 wurde die Gaststätte mit Saal renoviert, und dann an den Getränkehandel Richartz verpachtet.
Aus dieser Zeit stammt der Begriff des Gertrudenzimmers, in den das ehemalige grüne Zimmer als Andenken an Gertrud Wirtz umgetauft wurde. Nicht ganz 30 Jahre später wurde das gesamte Objekt entkernt und saniert und in seiner heutigen Form wieder als Gastronomie unter dem Namen „WirtzHaus“ in Betrieb genommen.
Seit 1998 wird die Gastronomie wieder durch die Familie Wirtz in eigener Regie geführt. Im Bereich des heutigen Biergarten standen bis 1997 diverse Schuppen, die ursprünglich als Stallungen dienten. Deren Abriss schaffte Platz für den neu angelegten Biergarten, mit seiner Feldbrandsteinmauer. Die benötigten 20.000 Steine zum Neuaufbau dieser Umfriedung wurde ausnahmslos aus den Abbruchresten der Schuppen gewonnen.
Historische Bilder
Diese Postkarte stammt aus der Zeit vor 1931. Besitzer und Betreiber war damals Johann Hausen.Postkarte aus der Zeit kurz nach dem 2. Weltkrieg. Kurz nach dem Entstehen dieses Bildes wurden die Sprossenfenster durch große Buntglascheiben ersetzt.
Dieses Bild entstand in den 50er Jahren, zur Zeit der Keldenicher Kirmes. Damals wurde der "Nubbel" über der Eingangstür des damaligen "Haus Keldenich" aufgehangen.
Blick auf die Sechtemerstraße in den 50er Jahren Am rechten Bildrand schaut das Dach des "WirtzHauses" hinter den Bäumen hervor. Am linken Bildrand erkennt man die zweite Keldenicher Kneipe, den "Hoss".
Die alte Keldenicher Schule am Ende der Oberdorfstrasse in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg.
Blick entlang der Oberdorfstrasse von der Schulstrasse aus gesehen aus der Nachkriegszeit.
Das heute nicht mehr vorhandenen Haus stand gegenüber dem "WirtzHaus" zwischen der Einmündung Klobbotzstrasse und Wiesenweg. Sowohl Bewohner als auch das Haus wurden dem Feiertag gemäß herausgeputzt.
Die Oberdorfstrasse in Richtung Entenfang gesehen. Fast alle Häuser sind heute noch erhalten.
Auf der linken Seite ist die Mauer des Schurfshof zu erkennen, auf der rechten Seite der hintere Teil des "WirtzHauses".
Auf dem heutige Dorfplatz an der Unterdorfstrasse stand der hier abgelichtete Kirchhof. Die Kastanienbäume in der Bildmitte säumen heute den Dorfbrunnen.
Asphaltierung der Oberdorfstrasse in den 50er Jahren.
Bauchaos in den 50ern zur Zeit der Keldenicher Kirmes.
Die charakteristischen Züge der Oberdorfstrasse sind auch heute noch ohne Probleme wieder zu erkennen.